FAQ Kunststofffenster

Welche Vorteile bringt ein RAL güteüberwachtes Kunststoff-Fenster?

Sie als Bauherr bzw. Endverbraucher haben die Sicherheit, dass alle Fensterkomponenten und Fertigungsstufen einer regelmäßigen externen Güteüberwachung unterliegen, um die Dauergebrauchstauglichkeit des Kunststofffensters sicherzustellen. Übrigens: Im Gegensatz dazu ist das CE-Zeichen kein Qualitätszeichen, sondern bestätigt nur, dass das Fenster den in der Produktnorm mandatierten Eigenschaften entspricht. Die geprüften Eigenschaften beziehen sich auf den Neuzustand. Hier finden Sie ausführlichere Informationen zur Gütesicherung.

Welche Prüfungen müssen für ein RAL Gütezeichen erfüllt werden?

Die Güte- und Prüfbestimmungen RAL-GZ 716 fordern:

  1. eine umfassende Systembeschreibung, die sämtliche Profile und Komponenten enthält
  2. die Prüfung mehrerer, teilweise in erlaubter Maximalgröße gefertigte Musterfenster unter Extrembedingungen für konventionell geklotzte und verklebte Systeme

Die Leistung des Profilsystems wird durch die erlangten Prüfergebnisse charakterisiert.

Der Technische Anhang zur RAL-GZ 716 enthält ergänzende Anforderungen an Komponenten und Verfahren, die in einem Profilsystem mit Gütezeichen verwendet werden. Im einzelnen sind das:

  • die gleichbleibende Qualität der Rezeptur, Witterungsbeständigkeit, Aussehen und Maße sowie die Einhaltung der mechanischen Eigenschaften (z. B. Wärmeschrumpf-Verhalten) bei Kunststoffprofilen
  • das Dichtverhalten von Dichtungen und deren Materialien
  • die Haftung und Wärmeaufnahme bei der Kaschierung von Dekorfolien
  • die Haftfestigkeit von Klebstoffen zur Kaschierung
  • Prozessparameter und Haftfestigkeit beim Kaschierprozess
     

Worauf ist beim Fensterkauf zu achten?

Wenn Sie ein Fenster mit RAL Gütezeichen kaufen, sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Generell sollten Sie beim Fensterkauf auf den Wärmedurchgangswert UW, die Verglasung und die Einbruchsicherheit achten.

  • Demnach liegt der Wärmedurchgangswert (so genannter UW-Wert) von neuen Kunststofffenstern mit 3-fach-Verglasung bei ca. 1,0 W/m2K.
  • Je nach Ausrichtung des Fensters eignen sich 3-fach-verglaste Fenster für die Nordseite eines Gebäudes, für Häuser mit Südausrichtung sind 2-fach-verglaste Fenster (mit Verschattungsmöglichkeit) empfehlenswert.
  • Beim Thema Einbruchsicherheit bieten Fenster mit der Widerstandsklasse RC 2 einen guten Grundschutz.
  • Bei besonders großen Flügeln achten Sie darauf, dass Profil, Beschlag und Glas für solche Größen geeignet sind. Sprechen Sie dazu Ihren Fensterbaubetrieb an.


Hier gelangen Sie zu unserer Fensterkauf-Checkliste (PDF)

Was ist zu tun bei Problemen mit einem (neuen) Kunststoff-Fenster?

Wenden Sie sich umgehend an Ihren Fensterbaubetrieb.

Wie sieht es mit der Wärmedämm-Eigenschaft des Fensters aus?

Die Wärmedämmeigenschaften werden mit dem U-Wert ausgedrückt: je kleiner der Wert, desto besser. Verlangen Sie genaue Angaben des von Ihnen gewählten Fensters. U-Werte können gemessen oder (nach Norm EN 10077) gerechnet sein. Die Rechnung ergibt nicht unbedingt den gleichen Wert wie die Messung. Hier erfahren Sie mehr zum Thema U-Wert und Energiesparen.

Wie sieht es mit der Dichtheit des Kunststoff-Fensters aus?

Für jedes Fenstersystem existieren Prüfungen zur Winddichtheit, Widerstand gegen Schlagregen und vieles mehr. Die Einteilung der Dichtheit erfolgt in Klassen. Die sinnvoll eingesetzte Klasse richtet sich u. a. auch nach der Höhe des Gebäudes, Himmelsrichtung und den klimatischen Bedingungen. Sofern Sie barrierefreie Fenstertüren wünschen, kann es zu Einschränkungen mit der Dichtheit kommen.

Wie lange hält ein Kunststoff-Fenster?

Dauergebrauchstauglichkeit ist die Grundidee unserer RAL Güteüberwachung. Ein Fenster ist für ca. 40 Jahre ausgelegt. Nach 10.000 Mal öffnen und schließen müssen Fenster bei der Zulassungsprüfung immer noch einwandfrei funktionieren. Mehr zum Thema „Nachhaltiges Bauprodukt Kunststofffenster“ lesen Sie hier.

Sind weiße und bunte Fenster farbecht?

Ein wichtiger Teil der Zulassungsprüfungen betrifft die Wetterbeständigkeit. Dazu werden weiße oder auch farbige Kunststofffenster einer Bewitterungsprüfung unterzogen. Nach der Bewitterung müssen die mechanischen und optischen Eigenschaften sowie die Haftung der Dekore müssen einwandfrei sein. Mehr zum Thema Design-Vielfalt lesen Sie in unserem Themenheft Fenster fürs Leben (PDF).

Wie werden Fenster richtig gereinigt und gepflegt?

Regelmäßiges Fensterputzen sollte selbstverständlich sein. Verwenden Sie einen Spritzer Spülmittel in lauwarmem Wasser und ein weiches Tuch. Vermeiden Sie in jedem Fall scheuernde und ätzende Reinigungsmittel. Auch essig- und zitronenhaltige Reiniger beschädigen die glatte Kunststoffoberfläche. Pflegehinweise erhalten Sie beim Fensterkauf und in unserem Merkblatt (PDF).

Wie sieht der Service für Kunststoff-Fenster aus?

Wie alle mechanischen Teile benötigen auch die Beschläge eine regelmäßige Wartung, z. B. „jährlich schmieren“. Beachten Sie auch die Hinweise zu den Beschlägen, die Sie von Ihrem Fensterbauer erhalten haben.

Was geschieht mit ausgebauten, alten Kunststoff-Fenstern und Rollladen?

Der Kunststoff aus Fenstern und Rollladen ist wieder verwertbar und damit ein wertvoller Rohstoff. In Deutschland betreibt die Rewindo GmbH, eine Initiative von Profilherstellern und Recyclingbetrieben, das Fenster-Recycling (www.rewindo.de). Sprechen Sie hierzu Ihren Fensterbaubetrieb an. Mehr zum Thema „Nachhaltiges Bauprodukt Kunststofffenster“ lesen Sie hier.

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